Hallo zusammen,
eigentlich war noch ein Tag Culebra mit Kajak und Schnorcheln eingeplant, aber das Wetter machte einen dicken Strich durch die Rechnung. Unsere Tour wurde wegen zuviel Wind abgesagt. Schade
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Strand San Juan |
Es gab daher einen weiteren Tag an unserem Strand vor der Tür.
Die letzten zwei Tage verbrachten wir dann in San Juan. Mit dem Mietwagen zum Hotel. Meine Partnerin hatte das Atlantic Beach Hotel gebucht. Sie wollte unbedingt direkte Strandlage und kein Kettenhotel. Ich war nicht so begeistert, denn auf allen Portalen war es eher niedrig bewertet. Der Preis war etwa 100 Euro pro Nacht. Bei unserer Ankunft war das Zimmer noch nicht bereit, aber wir durften trotzdem schon mal jede Menge Formulare unterschreiben. Nix zerstören, nix rauchen, keine Tiere, und vieles mehr. Wir haben dann unser Gepäck im Hotel abgegeben und sind mit dem Mietwagen zum Airport. Rückgabe problemlos und mit dem Taxi dann gleich nach Old San Juan.
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Essen in San Juan |
Old San Juan hat mir sehr gut gefallen und hat mich sehr stark an Lissabon erinnert. Hier lasse ich dann mal einfach ein paar Bilder sprechen.
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Old San Juan |
Wir hatten einen sehr schönen Tag und bei unserer Rückkehr war dann auch das Zimmer bereit. Na ja eigentlich war das Zimmer nicht bereit. Es gab kein freies Zimmer mehr und daher hat man uns in ein 3-Zimmer Apartment gesteckt. Für eine Nacht eigentlich eine Verschwendung, aber was solls. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass dieses Apartment auch am Morgen schon frei war. Es sah eher so aus, als wäre es ein paar Tage schon nicht belegt gewesen. Das Apartment war ganz nett, aber vom Hocker hat es mich nicht gerissen.
Für den letzten Abend hatten wir im 1919 reserviert. Das Restaurant liegt im Condado Vanderbilt Hotel. Das Hotel wird gerade renoviert und hat daher keine Gäste. Das Restaurant ist trotzdem die ganze Zeit offen. Im Dezember soll wohl große Wiedereröffnung sein. Von außen schaut das Hotel super aus und ich denke es wird auch innen sehr gut werden.
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Kleine Gasse in Old San Juan |
Zurück zum Restaurant: Es kocht das Team von Juan José Cuevas. Er hat schon einige Stationen, auch in 3 Sterne Lokalen durchlaufen. Wir waren also dementsprechend gespannt. Das Restaurant hat im Moment weder einen Stern und auch sonst habe ich keinen mir bekannten vertrauenswürdigen Award gefunden. Die Bewertungen im Internet waren aber sehr gut.
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Aussicht auf den Hafen |
Man betritt das Hotel durch den Haupteingang und folgt dem Weg zur Bar. Dort kann man wohl auch einen Drink nehmen, aber da wir eine Reservierung hatten und unser Tisch auch frei war, sind wir gleich zum Tisch begleitet worden. Unser Kellner stellte sich vor, brachte die Karte, das Wein Menü (Ipad) und uns wurde Wasser gereicht. Das gereichte Wasser war San Pellegrino, es wurde ständig nachgefüllt und tauchte am Ende nicht mal auf der Rechnung auf. Starker Auftritt.
Wir studierten die Karte und nach etwas hin und her, entschieden wir uns für 5 Gänge. Die Karte beinhaltet eigentlich nur ein 4 Gänge Menü für $70, aber als Empfehlung des Hauses gibt es auch das Degustationsmenü. Keine Ahnung, warum es nicht auf der Karte auftaucht. Es lässt sich auch auf 9 Gänge erweitern, aber uns waren 5 Gänge genug.
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Hummer Vorspeise im 1919 Restaurant |
Wir starteten mit einem Tsarine Rosé Champagner (26 USD pro Glas, zum Vergleich die Halbflasche Krug kostet 70 USD). Dann folgten die ersten amuse-gueules. Alle sehr lecker, aber nichts was besonders in Erinnerung blieb. Dann folgten weitere Gänge: Hummersalat, Fisch, Nudeln, Aubergine, Schwein und anschließend Dessert. Alles sehr lecker, aber bis auf die Aubergine alles eher kopiert. Ich will das Essen auf keinen Fall schlecht reden, aber ich habe mir mehr Kreativität und Novität erwartet. Hummer mit Vanille ist eine super Kombi, aber Schalentier Vanille ist nun mal eben in der Top Gastronomie schon lange bekannt. Deko war immer makellos. Weine haben wir uns je 2 empfehlen lassen und waren sehr zufrieden. Das Wissen über die Weine war ordentlich und da wir die Gänge nicht kannten, hielt ich eine Empfehlung für die beste Wahl.
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Zwischengang Fisch |
Kommen wir zu den Minuspunkten. Die Abfolge der Gänge war etwas zu schnell. Unsere Nudeln waren bereit und warteten auf dem Serviertisch, bis wir mit dem vorherigen Gang fertig waren. Das geht gar nicht. Wir essen jetzt sicher nicht extra langsam, aber sowas sollte nicht sein. Das Essen wurde von Commis serviert und einer hat das mit dem Ankündigen des Ganges nicht so ganz verstanden. Während er herumlief und die Teller absetzte, nuschelte er seinen Text herunter.
Leider hat das Restaurant ein großes Problem: Seine Gäste. Keine Ahnung was falsch läuft, aber die Gäste passten einfach nicht zum Restaurant. Ja das 1919 hat keinen Stern, aber ich würde auf jeden Fall sagen, dass es eine Haube/Mütze verdient. Gault Millau vergibt aber nur innerhalb von Europa. Das Restaurant ist also eher gehobene Kategorie und die eigene Homepage sieht vor:
Dress Code :: We ask our guests to refrain from donning overly casual attire. We do not permit T-shirts, Bermuda shorts, sandals nor tennis shoes in the dining salon.
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Hauptgang Schwein |
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Nudelgang |
Natürlich wurde das nicht durchgesetzt und es ist für mich auch kein so großes Problem. Ich selbst gehe gerne eher leger gekleidet zum Essen, ordentliches T-Shirt ist okay, aber Flip Flops sind dann doch unpassend. Ich habe aber noch nie erlebt, dass in einem Lokal, dass pro Person etwa 200 USD kostet, ein Ipad aufgeklappt wird, um das aktuelle Football Match zu verfolgen. Die jungen Herren hatten sichtlich ihren Spaß mit Papa's Kreditkarte und die Lautstärke und der Inhalt ihrer Konversationen deutete auf sehr schlechte Kinderstube hin. Der Abschuss war dann aber eine Frauenrunde (~21-22 Jahre) mit etwa 8 Personen, die mit einem Cocktail in der Hand das Lokal betraten. Sie bestanden auf den Käseteller als Vorspeise und wollten unbedingt Cracker dazu. Die Lautstärke war untragbar. Sie unterhielten das ganze Lokal. Das Menü war den Meisten dann zu teuer , so bestellten sie dann bunt je ein Gericht die Karte runter. Sie mussten sich natürlich darüber beschweren, wie unglaublich teuer alles war.
Was soll ich sagen - wenn ich schreien muss, dass die Person einen halben Meter gegenüber mich versteht, weil die anderen Gäste so laut sind und das in einem solchen Restaurant, dann fühle ich mich unwohl. Am Ende haben wir mit unserem Kellner darüber gesprochen und er war der Meinung, dass liegt an den respektlosen und schlecht erzogenen amerikanischen Touristen vom Festland. Unter der Woche mit mehr Lokals wäre es wesentlich besser und er entschuldigte sich vielmals bei uns. Er meinte, sie würden immer wieder von Junggesellenabschieden heimgesucht werden.
Grüße
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