Samstag, 18. Oktober 2014

Restaurant Konstantin Filippou

Es war Zeit für einen Besuch bei einem Altbekannten. Wir kannten die Küche von Konstantin Filippou bereits aus dem Novelli. Mittlerweile ist das Novelli Geschichte und der Koch hat sich mit seinem eigenen Restaurant selbstständig gemacht. Es wurde auf Anhieb ein Stern erkocht und im Gault Millau 2015 wird er nun mit 18 Punkten geführt. Entsprechend groß war die Vorfreude, aber auch die Erwartungen. Das Menü ließ sich bereits auf der Seite des Restaurants einsehen und steigerte meine Vorfreude noch weiter.
Wir nutzten DriveNow für die Fahrt zum Restaurant. Parken war kein Problem.
Unser Tisch für unser Dinner im Restaurant Konstantin Filippou
Restaurant Konstantin
Filippou
Wir wurden am Eingang nett begrüßt und von dort nach dem Abnehmen der Jacke zu unserem Tisch begleitet. Wir hatten einen Tisch für zwei Personen mit direktem Blick auf die Anrichte Station und hinter uns konnte man durch ein Fenster in die Küche blicken. Wir saßen nicht gegenüber, sondern nebeneinander, was meiner Meinung nach für ein Gespräch während des Essens nur von Vorteil sein kann. Wir wurden nach unserem Wunsch für einen Aperitif gefragt und entschieden uns für einen Rosé Champagner. Eine sehr gute Wahl. Noch bevor wir das Menü gewählt, traf schon der erste Amuse Bouche ein. Es folgten weitere kleine Grüße aus der Küche und nach Wahl des Menüs startet ein Feuerwerk der Aromen und Geschmäcker. Es gab zwei Menüs zur Auswahl und meine Partnerin wählte Menü I und ich Menü II, jeweils in der Variante mit 6 Gängen und Weinbegleitung. Filippou kocht mit unglaublich vielen Komponenten und kreiert daraus sehr leckere technisch einwandfreie Gerichte. Die Highlights meiner Meinung nach waren diese Gerichte.

Ei - Pata Negra - Sepia - saure Kartoffel
Eine unglaubliche tolle Kombination mit einer tollen Harmonie an Aromen. Besonders die Kombination von Pata Negra und Sepia fand ich sehr gelungen. Die saure Kartoffel brachte das Volumen.

Schnecke - Kren - Brunnenkresse - Schwarzwurzel - Rindermark
Am Anfang bestand etwas Skepsis der Schnecken wegen, aber sie haben wirklich sehr gut geschmeckt. Die Kombination von Kren und Brunnenkresse war sehr gut, auch wenn beides etwas in die gleiche Richtung ging. Eine leichte Schärfe und einen frischen Geschmack. Das Rindermark war schön dezent und nicht zu sehr im Mittelpunkt, doch es trug das ganze Gericht.

Bergkäse - Haselnuss - Birne
Es gab keinen klassischen Teller mit Käsevariationen, aber dieses Gericht war der Wahnsinn. Wir bekamen einen tiefen Teller voll mit einer Haselnuss als Creme und Birne. Der Käse wurde frisch vor unseren Augen in sehr feine Streife darüber gehobelt. Die Kombination schmeckte unglaublich gut und war der beste Käseteller, den ich bisher gegessen habe.
Meine Nachspeise im Restaurant Konstantin Filippou
Nachspeise

Die dargereichten Weine der Weinbegleitung waren echte Neuheiten für uns und der Sommelier konnte uns mit einigen nicht filtrierten Weißweinen von sich überzeugen. Die Roten für die späteren Gänge mit Fleisch waren auch sehr gut, aber erreichten nicht die Qualität der Weißen. Das Wissen um den Wein war sehr groß und eine besondere Überraschung war ein zusätzlicher verdeckter Wein aus einem undurchsichtigen Glas zum Hauptgang.

Der Service war am Anfang fast noch etwas aufdringlich. Als wir unser Menü begannen war das Lokal etwa halb gefühlt und das Personal dadurch über-aufmerksam. Nach jedem Schluck wurde unser Wasserglas nachgeschenkt. Etwas später wurde es wesentlich entspannter, blieb aber immer professionell.

Es war ein sehr toller Abend mit einem sehr guten Menü. Preislich mit etwa 400 Euro inklusive Trinkgeld auch noch im Rahmen. Toll fand ich auch die Möglichkeit die Küche zu beobachten. Es war nicht störend und auch vom Geruch kein Problem. Beim nächsten Mal werde ich die Chance nutzen und den Kitchentable reservieren. Direkter Blick auf die Amuse Bouche Station und vielleicht kann man auch auf das ein oder andere interessante Gespräch hoffen.

Grüße

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